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Kevin Kästle kurz vor Schultersieg09.09.2014 - Einen unerwartet erfreulichen Saisonstart legten die Ringer des TSV St. Wolfgang in der Gruppenoberliga Süd hin. Vom Auswärtskampf gegen das Reserveteam vom Allgäuer Zweitligisten TSV Westendorf kehrten die Mannen um das Trainergespann Markus Zenz und Ludwig Attenberger mit einem souveränen 24:14 Sieg und der Tabellenführung nach dem ersten Kampftag zurück. Dass es dazu kam ist zu einem Großteil den beiden Trainern selbst zuzuschreiben, die nach kurzfristigen Ausfällen selbst mit „Hand anlegten“.

 

Die Fahrt ins Allgäu stand eigentlich unter keinem guten Stern, denn mit Stefan Hirt im Weltergewicht und Wolfgang Lobermeier im Halbschwergewicht fielen am Donnerstag noch zwei Kämpfer aus. Die Trainer bauten kurzerhand um und sich selber ein. Kosta Chorbadzhiyski rückte ins Halbschwer bis 96kg auf, dafür nahm Markus Zenz seinen Platz im Mittelgewicht bis 85kg Griechisch-Römisch ein und avancierte hier zu einem der Matchwinner. Ludwig Attenberger vervollständigt das das Team im Weltergewicht bis 75kg Freistil. Somit war die erste Hürde geschafft und die St. Wolfganger hatten alle zehn Gewichtsklassen besetzt. Besonders erfreulich ist, dass die Goldachtaler ihrer Tradition von guter Nachwuchsarbeit wieder gerecht werden konnten und mit Mate Jaszmann in der Klasse bis 57kg einen jungen Nachwuchsringer in den Reihen haben, der seinen Weg machen könnte. Gegen den bayerischen Spitzenringer Lukas Königsberger musste er zwar noch in der ersten Runde auf die Schultern, aber die Leistung des 15-jährigen Dorfners lässt trotzdem hoffen. Diesen 0:4 Rückstand glich Schwergewichtler Andreas Drobny erwartungsgemäß sofort wieder aus. Gegen Markus Kürzdorfer machte er kurzen Prozess und legte ihn nach 45 Sekunden beim Stand von 6:1 aufs Kreuz. In der 61kg-Klasse konnte Westendorf noch einmal 4 Mannschaftspunkte davon ziehen, aber dann waren die St. Wolfganger nicht mehr zu halten. Mit vier Siegen in Folge wurde der Gesamtsieg unter Dach und Fach gebracht. Den Auftakt machte der letztes Jahr wegen seiner Leistenverletzung so schmerzlich vermisste Alex Urban bis 66kg Freistil. Er zerlegte seinen Kontrahenten Max Strobl förmlich mit schönen Angriffen und seiner schnellen Ringweise. Nach zweieinhalb Minuten hatte er sechzehn Punkte gesammelt und legte Strobl auch noch auf die Schultern. Dann kam Kosta Chorbadzhiyski im ungeliebten Freistil bis 96kg zum Einsatz, löste diese Aufgabe aber gegen Jürgen Völk mit Bravour. Mit 15:0 Punkten wurde er vorzeitiger Sieger durch technische Überlegenheit. Kevin Kästle wollte diesen Leistungen bis 66kg Griechisch nicht nachstehen. Er schulterte Felix Kiyek bei einem 15:2 Vorsprung mit einem Kopfzug noch vor Ende der ersten drei Minuten. Diese Siegesserie komplettierte Markus Zenz. Er liess Robert Zech mit seinen Schwunggriffen keine Chance und schickte ihn nach gut zwei Minuten in den Mattenstaub. Damit führte St. Wolfgang jetzt 20:8 und der Sieg war praktisch in trockenen Tüchern. Ludwig Attenberger überlies deshalb seinem viel schwereren Gegner den Sieg relativ kampflos, bevor Michael Flurer bis 85kg Freistil eine stark verbesserte Leistung zeigte. Das Kraftpaket aus Schwindegg hielt gegen den starken Thomas Simnacher bei seiner 8:12 Niederlage gut mit und lässt hoffen, dass bei ihm endlich der Knoten platzen könnte. Dass es schließlich im Abschlusskampf gleich noch zur Tabellenführung gereicht hat, dafür sorgte Markus Urban. Er zeigte, dass er trotz Schichtdienst nichts von seiner guten Technik verlernt hat. Gegen den bayernligaerfahrenen Phillip Lenz drehte er den Kampf bei knappem Punktrückstand mit einem schönen Konter und wurde gefeierter Schultersieger zum 24:14 Endstand.

Am Wochenende wollen die St. Wolfganger Kämpfer diesen Schwung gleich mit in den ersten Heimkampf nehmen. Am Samstag um 19.30 Uhr ist der AC Penzberg II zu Gast in der Goldachhalle. Die Penzberger verloren ihren Auftakt gegen Diedorf 16:20 und dürften auf Wiedergutmachung aus sein. Im Vorkampf steigt ab 18.45 Uhr auch die Schülermannschaft ebenfalls gegen Penzberg in den Ligenbetrieb ein und hofft ebenfalls auf einen Sieg.