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13.09.2017 - TSV St.Wolfgang - Die Vorbereitung auf die Bezirksligasaison für uns Damen ist seit Sonntag offiziell beendet. Auch wenn die Ergebnisse der Testspiele nicht nur positiv scheinen, können wir doch eine positive Bilanz ziehen. Das Team und der neue Trainer haben sich kennen gelernt und gut aufeinander eingestellt.

Das beste Vorbereitungsspiel war zwar, wie Trainer Gerhard Lex findet, unser erstes, aber auch aus den letzten Spielen konnten wir viel mitnehmen. Dabei gab es in der Vorbereitung einige Rotationen auf verschiedenen Positionen, teils verletzungsbedingt und teils urlaubsbedingt, was zwar eine Herausforderung für den Trainer war, aber ihm auch geholfen hat das Potential der Mannschaft auszutesten.

Das letzte Spiel in Scheyern war taktisch interessant für uns, da vom 4-4-2 der letzten Saison auf drei Stürmer umgestellt wurde. Der gewünschte Effekt ist eine verbesserte Torgefährlichkeit. So richtig geklappt hat das zuerst nicht. Das Spiel endete 5:1 für die Gastgeber und mit viel Frust über Gegner und Schiedsrichter für uns.
In der Halbzeit stand es noch vielversprechend 1:1, nachdem wir in der dritten Minute nach einer Ecke geschlafen haben und uns gleich das 1:0 gefangen haben. In der 29. Minute gelang uns zwar der Ausgleich, aber der fiel, nachdem Maria nach einem Pass den Ball aus 35 Metern auf das Tor bringt, aus dem die Torwärtin zu weit heraus geeilt ist und nicht aus dem Spiel. Unser Sturm-Trio war an sich nicht ungefährlich, scheiterte aber meist knapp an der Abwehr der Gegner oder am Torabschluss.
Das hätte allerdings in der zweiten Hälfte noch was werden können, aber schon in der 46. Minute konnte Scheyern nach einer Unachtsamkeit in der Abwehr auf 2:1 erhöhen. Das Spiel wurde nun zunehmend zweikampflastiger und ungemütlicher. Der Schiedsrichter hatte einige sehr zweifelhafte Entscheidungen getroffen und die gegnerischen Spielerinnen verstanden es, uns gekonnt zu provizieren. Bis zur 70. Minute konnten wir uns doch noch die ein oder andere Chance erarbeiten, aber ab dem 3:1 in der 73. Minute ging es für uns bergab. Der Ärger kochte in einigen von uns hoch und es fiel uns immer schwerer, uns auf das Spiel zu konzentrieren. Vor allem der geschenkte und fragwürdige Elfmeter, der zum 4:1 führte, machte es uns schwer ruhig zu bleiben, was es nicht verwunderlich machte, dass der Endstand noch um ein Tor erhöht wurde. In den letzten zehn Minuten des Spiels konnten wir unseren Frust wieder etwas unter Kontrolle bringen, aber am Ende war der Schlusspfiff eine Erleichterung.
Im Hinblick auf die folgende Bezirksligasaison sollten wir lernen, besser mit solchen Spielen und Gegnern zurechtzukommen. Das konnten wir also zumindest aus dem Spiel mitnehmen und das Spielsystem auch, denn trotz anfänglichen Schwierigkeiten auf den zum Teil ungewohnten Positionen, konnten auch gute Szenen heraus gespielt werden.

Im ersten Punktspiel der Bezirksliga in Grafing liefen wir wieder mit drei Stürmern auf. Das Vertrauen von Trainer Gerhard wurde auch prompt belohnt, als wir in der vierten Minute bereits überraschend mit 1:0 in Führung gingen. Lisanne schob den Ball nach einem Doppelpass mit Maria souverän an der Torfrau vorbei ins lange Eck. Fünf Minuten später schafften die Gastgeber jedoch auch schon den Ausgleich, als die Abwehr Schwierigkeiten hatte, den Ball zu klären. Es war eine sehr spannende Anfangsphase, in der auf beiden Seiten viele Chancen entstanden. In der 16. Minute verpasste Lisanne nach einer Ecke nur knapp das lange Eck und keine fünf Minuten später konnte Torhüterin Silvia gerade noch einen Schuss an die Latte klären. Im direkten Anschluss starteten wir einen Konter über Tanjas rechte Seite, bei dem sie sich stark gegen die Verteidigerin von Grafing durchsetzte und den Ball in die Mitte flankte. Dort wartete am langen Pfosten völlig frei Nina und konnte per Kopf die erneute Führung für uns erzielen. Wenig später hätte Anna noch die Chance gehabt, auf 3:1 zu erhöhen, als sie nach einer Ecke völlig frei zum Schuss kommt. Der Ball ging knapp über das Tor. Die erste halbe Stunde des Spiels war richtig stark von uns und die Gegner hatten ihre Mühe mit uns, doch dann machte sich leider bemerkbar, dass es konditionell bei einigen von uns noch nicht so gut aussah, wie es die Bezirksliga verlangt. In der 32. Minute konnte Silvia zunächst noch einen Schuss der Grafingerinnen klasse halten, aber nur drei Minuten später gelang ihnen der Ausgleich. Die Gastgeberinnen haben dann ihre Chance gewittert und nach einer Ecke auf 3:2 erhöhen können. Unmittelbar vor der Halbzeit verspielten wir dann einen Sieg, als sich die Gegnerinnen durch die Abwehr spielten und auf 4:2 erhöhten. Diese zehn Minuten waren letzten Endes spielentscheidend, als wir nicht die Kraft hatten ordentlich dagegen zu halten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte waren wir zwar, nach Umstellung auf das etwas defensivere 4-4-2, wieder etwas gefasster, aber drehen konnten wir das Spiel nicht mehr. Tanja und Nina konnten zwar noch eine große Chance erzwingen, indem sie die Torwärtin unter Druck setzten und zum Ballverlust drängten. Der daraus resultierende Ball landete aber nur über dem leeren Tor. In der 72. Minute schoss Grafing das 5:2, als eine Spielerin durch das rechte Mittelfeld brach und aus vollem Lauf den Ball unter die Latte zimmerte und zehn Minuten später fiel das Tor zum Endstand von 6:2. Ein großes Lob hier noch an Torwärtin Silvia, die des Öfteren noch größeres Unglück verhindern konnte.
Es ist schade, dass wir in der ersten Halbzeit so eingebrochen sind, denn es wären durchaus die Chancen für weitere Tore von uns gegeben gewesen und wenn uns die Kraft nicht ausgegangen wäre, hätte gegen den diesjährigen Titelfavoriten vielleicht zumindest ein Punkt drin sein können. Naja, hätte, hätte, Fahrradkette – wir sind jetzt in der Bezirksliga, da reicht eben „fast“ nicht. Wir lassen uns aber nicht entmutigen und sehen dem Heimspiel gegen Neubeuern zuversichtlich entgegen. Wir sind schließlich nicht der einzige Aufsteiger, der mit einer Niederlage in die neue Liga startet.

(Maria Meckes)