Zum Dank für sein Engagement überreichte St. Wolfgangs Abteilungsleiter Christian Rott (r.) dem scheidenden Schiedsrichter Paul List ein Geschenk.15.11.2013 - TSV St.Wolfgang - Der TSV St. Wolfgang verabschiedete seinen langjährigen Schiedsrichter Paul List. In 43 Jahren leitete er über 1500 Spiele, teils in der Bezirksliga. Seine letzte Partie liegt schon ein paar Monate zurück.

„Das war ein Juniorenspiel im Mai. Nach so vielen Jahren fiel es mir schon schwer, aufzuhören. Aber ich bin jetzt 68. Da muss man dann irgendwann auch mal Schluss machen.“ Nach wie vor verfolgt Paul List, wo seine Kollegen Wochenende für Wochenende im Einsatz sind. „Ich bin halt jetzt selber leider nicht mehr dabei“. Der ehemalige Landesliga- Schiedsrichterassistent von Martin Kübelsbeck war viele Jahre als Obmann und als Beobachter im Einsatz. Zufrieden kann List auf seine lange Laufbahn zurückblicken.

„Ich habe nie größere Probleme mit Spielern gehabt und kann mich auch in den vergangenen Jahren an keine Rote Karte erinnern.“ Solche gab es zwar auch, aber nur „als ich noch jünger und unerfahrener war. Da war dann schon manchmal was los. Aber mit der Zeit kam die Erfahrung. Man weiß irgendwann, bei wem man etwas lauter werden muss und wem ein Hinweis im Vorbeigehen genügt.“ Mehr als eine Rote pro Spiel habe es von ihm aber nie gegeben. Zwar hat sich List „schon mal gefragt, ob ich alles richtig mache, wenn ich so wenige Karten zeige“. Einen einfachen Grund dafür gibt es aber auch.

„Es war immer ein großes Bestreben, gut mit den Spielern auszukommen und auch einen angenehmen Dialog mit den Verantwortlichen zu führen. Vernünftige und sachliche Kommunikation ist eine besondere Aufgabe.“ Was seine Bezirksliga-Zeit angeht, erinnert sich List an ein Spiel „in den achtziger Jahren in Deisenhofen. Ich habe da einen klaren Elfmeter gegeben. Bis ich geschaut habe, war der Schütze schon angelaufen und hat getroffen. Ich hatte aber noch nicht gepfiffen. Also ließ ich den Strafstoß wiederholen und der Spieler hat verschossen. Da war ich natürlich die Sau. Wegen Assistentenbeleidigung sprach ich auch noch einen Platzverweis aus. Nach Abpfiff musste ich den Platz so schnell wie möglich verlassen. Heute würde ich wohl nicht mehr so entscheiden.“

St. Wolfgangs Abteilungsleiter Christian Rott kennt „den Baule schon, seit ich acht bin. Er ist ein sehr angenehmer und hilfsbereiter Mensch.“ Zudem sei er ein sehr aktives Vereinsmitglied. „Er sagt nicht nur Ja und Amen, sondern spricht auch mal Dinge an, wenn ihm etwas nicht passt.“ (kbr, m.schwarzkugler)